Die Bar der Begierde

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U********e
Es war einer dieser Abende, an denen alles grau schien. Die Straßen spiegelten das fahle Laternenlicht, der Regen zog schlampig seine Schlieren durch die Nacht, und Markus, 31 Jahre alt, hatte keine Lust, nach Hause zu fahren. Der Tag war lang gewesen. Zu lang. Die Ehe plätscherte, das Bett war seit Wochen, seit Monaten leer, und das Gespräch mit seiner Frau bestand nur noch aus Kalenderabgleichen und Einkaufslisten.

Er bog in eine Nebenstraße, irgendwo zwischen Altbau und Abbruchkante. Dort, halb versteckt, leuchtete in rotem Neon ein schlichtes Schild: "Elysium". Kein Hinweis auf Bar, Club oder Lounge. Nur der Name. Er parkte, zündete sich eine Zigarette an, sog tief, und stieg aus. Vielleicht ein Bier. Vielleicht einfach nur sitzen. Vielleicht... irgendetwas.

Innen war es dämmerig, ein bisschen 70er-Jahre-Retro mit Samt und Rauch und der dumpfen Musik, die in die Hüften kroch. An der Bar stand ein Mann, vielleicht Anfang 50 oder 60, schlank, Hemd offen bis zur Brust, ein Glas in der Hand. Und nichts sonst. Kein Gästetrubel. Keine Kellner. Nur dieser Mann. Und als Markus eintrat, hob er den Blick und lächelte.

"Willkommen im Elysium. Setz dich. Der erste Drink geht auf uns." Markus blinzelte. "Auf wen?"
"Uns. Mich. Wie du willst." Der Mann deutete auf einen Barhocker. "Du siehst aus, als könntest du einen Moment ohne Fragen brauchen."

Markus setzte sich. Die Musik wechselte unmerklich zu etwas Tieferem, einem groovenden, kaum spürbaren Bass. Es roch nach Amber, Holz und einer Note, die man eher auf Haut vermutete als in der Luft. Der Barmann goss einen dunklen Drink ein, stellte ihn vor ihn.
"Was ist das?"
"Vergessen. Mit einem Hauch von Begehren."
Markus trank. Es war warm. Weich. Und irgendetwas daran machte ihn... wacher. Oder weicher. Jedenfalls war es das erste Mal seit langem, dass er das Gewicht seines eigenen Körpers spürte.

Der Barmann kam näher. "Weißt du, die meisten kommen her, weil ihnen was fehlt. Ein Kuss. Ein Blick. Eine Hand, die bleibt."
Markus sah ihm in die Augen. Dunkel. Direkt. Kein Flackern.
"Und was fehlt dir?"

"Jemand, der bleibt."

Dann stand er hinter ihm. Berührte leicht seine Schulter. Seine Stimme war ein Flüstern aus der Tiefe: "Du kannst bleiben. Oder gehen. Aber wenn du bleibst, lasse ich dich nicht einfach trinken."

Markus spürte etwas, das durch den Stoff seiner Kleidung glitt wie eine Ahnung. Ein Versprechen. Und er blieb.

Die Hand auf seiner Schulter war warm und fest, bewegte sich mit einem Selbstverständnis, das ihn weder überrumpelte noch überforderte – es war, als hätte sein Körper längst auf diese Berührung gewartet. Sie wanderte langsam seinen Nacken hinab, hinterließ eine Spur von Hitze auf seiner Haut.

Markus wusste nicht, was ihn mehr erschreckte: die Tatsache, dass er sich nicht wehrte, oder dass er es gar nicht wollte.

"Ich weiß nicht, was du mit mir machst", murmelte er.

"Ich auch nicht", antwortete der Barmann, "aber dein Körper weiß es längst."
Markus drehte sich, und ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Der Kuss kam ohne Vorwarnung, aber nicht grob – vielmehr so zielgerichtet, dass er all das infrage stellte, was Markus je über sich geglaubt hatte. Die Lippen des Mannes waren weich, aber fordernd. Einladend. Und als Markus sie erwiderte, zitterte etwas in ihm – nicht aus Angst, sondern vor erregter Erkenntnis.

Die Hand wanderte tiefer, streifte seine Brust, seine Taille, glitt über den Hosenbund, verharrte kurz, dann wieder aufwärts, als wolle sie seinen Herzschlag spüren. Markus atmete schwerer. Und doch – kein Teil von ihm sagte nein.

"Du fühlst dich gut an", flüsterte der Barmann und ließ seine Lippen an Markus' Ohrläppchen streifen. "Und du schmeckst nach Verlangen."

Markus stöhnte leise. In seinem Kopf schrien alte Gedanken, altes Rollenverständnis, aber sie gingen unter im tiefen, dunklen Rhythmus dieser Bar, dieses Moments, dieses Mannes.

Der Barmann öffnete einen weiteren Knopf seines Hemds. "Willst du mehr?"
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U********e
Markus schluckte. "Ja. Mehr, als ich je für möglich gehalten hätte."

Der Barmann nahm seine Hand, führte sie an seine eigene Brust, ließ sie verweilen.

"Dann bleib. Und lass dich fallen. Ich fang dich auf."

Noch während seine Worte verhallten, griff der Barmann sanft nach Markus' Hand und zog ihn von seinem Barhocker. Ihre Körper trafen sich – Brust an Brust, Hüfte an Hüfte. Markus spürte die Wärme des anderen durch das dünne Hemd, spürte, wie sich eine klare Härte dagegenpresste. Sein eigener Körper reagierte längst.

Die Hände des Barmanns glitten unter sein Shirt, erkundeten die Haut mit forschender Zärtlichkeit. Markus stöhnte leise auf, als sich ein Daumen über seine Brustwarze legte, sie kreisend reizte, bis sich eine Gänsehaut über seinen Rücken legte.

"Zieh dich aus", flüsterte der Barmann rau. Es war keine Frage. Es war ein Befehl – und Markus gehorchte.

Das Shirt fiel zu Boden, die Hose folgte. Er stand nackt vor ihm, erregt, verwirrt, neugierig, erfasst von einer Welle aus Hitze und Schamlosigkeit. Der Barmann trat einen Schritt zurück, betrachtete ihn mit einem Blick, der gierig und zärtlich zugleich war.

Dann entkleidete er sich selbst – langsam, lasziv, mit einer Lust, die nicht vorgespielt war. Zwei nackte Körper, zwei Männer, die im Dämmerlicht einer namenlosen Bar zueinander fanden, ohne Scham, ohne Etikett.

Sie küssten sich wieder – diesmal fordernder, mit gierigen Lippen und Zungen, die umeinander rangen. Hände erkundeten Rücken, Gesäß, Hüften. Markus stöhnte, als der Barmann kniete und seine Lippen um die Härte schloss, die längst nach Erlösung schrie.

"Lass los", flüsterte er mit belegter Stimme. "Heute Nacht gehört dein Körper niemandem außer dem Verlangen."

Er hob Markus auf den Tresen, küsste seinen Bauch, dann tiefer. Markus bäumte sich auf. Dann zog der Barmann ein Gleitmittel aus einer Schublade, trug es sorgsam auf, während sich Markus an der Kante festklammerte. Ein Kuss, ein Nicken – und er glitt langsam in ihn hinein.

Markus stöhnte laut. Schmerz, Lust, Scham und Freiheit – alles vereint in diesem einen Moment. Die Bewegungen begannen sacht, tastend. Dann rhythmisch. Tiefer. Fester. Der Klang ihrer Körper füllte die Bar. Und als beide kamen, war es kein Akt der Begierde mehr – sondern ein Ausdruck von etwas, das Worte nicht mehr tragen konnten.

Sie blieben noch lange so. Verschwitzt, eng umschlungen, stumm – bis nur noch das Pochen ihrer Herzen zählte.

Sie zogen sich gerade wieder an, ihr Blick noch benommen vom Nachhall der Lust, als sich die schwere Holztür der Bar öffnete. Zwei Männer traten ein, redeten leise miteinander, blieben dann erstaunt stehen. Markus spürte einen kurzen Stich der Panik, doch der Barmann lächelte nur und nickte den Fremden zu.

Markus griff nach seiner Jacke. "Ich… ich muss gehen."
Der Barmann sagte nichts, doch sein Blick hielt ihn für einen Moment länger fest als nötig.

Draußen atmete Markus tief durch. Der Regen hatte aufgehört. Die Straße glänzte im Neonlicht. Noch immer spürte er die Wärme auf seiner Haut, das Beben in seiner Mitte.

Verwirrt, ja. Aber nicht bereuend. Nicht diesmal.
Ein Gedanke formte sich, klar wie ein Sonnenstrahl nach der Nacht:
Ich bin bi.
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GeilerMann281 yrs
Hoffe es geht weiter
11
harko73 yrs
sehr schön und erotisch geschrieben, bitte weiter so
31
P*******k
eine wirklich sehr schöne und sinnliche geschichte. hoffe, es geht weiter!
11
P*****t
geile geschichte. weiter bitte
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